Viel schwerwiegender als seine Kopfhörer auf dem Weg ins Fitnessstudio zu vergessen, ist es mittlerweile seine heißgeliebte Fitness Uhr liegen zu lassen. Da ich selbst zwei dieser Exemplare besitze, mache ich mal ein kleines Review und vergleiche die beiden. Ich sage jedoch gleich zu Beginn, dass das alles meine eigene Meinung und meine persönlichen Erfahrungen sind. Nicht jeder muss es genauso sehen.
Eine Sache aber noch die mir doch sehr am Herzen liegt. Tracken hin oder her, bitte bitte tut mir einen großen Gefallen und versucht nicht jede einzelne Sekunde eures Tages und vor allem eures Trainings zu tracken. Sehr schnell verliert man den eigentlichen Fokus für das Training und dann bringen euch diese kleinen Spielereien absolut gar nichts.
Sinn oder Unsinn von Fitnessuhren?
Als dieser ganze Spaß anfing, war ich sofort der Meinung, dass ich so einen Schnick Schnack nie im Leben brauchen würde. Diese Meinung hielt aber auch nicht wirklich lange an und ruck zuck hatte ich eines dieser netten kleinen Accessoires. Ich hatte trotzdem meine Zweifel und wurde eines Besseren belehrt. Man mag es kaum glauben, was für Technik in diesen kleinen Dingern steckt. Neben einem Überblick über seine täglichen Aktivitäten sind diese kleinen Helfer meiner Meinung nach hervorragend für eine Phase geeignet, in der ich Muskelmasse aufbauen will. Auch da sie einem in Verbindung mit zum Beispiel MyFitnessPal die abgerackerten Kalorien anrechnen und man so nicht Gefahr läuft unter seinem täglichen Kalorienbedarf zu kommen, wenn man als Ziel den Muskelaufbau hat.
Wie eingangs schon erwähnt, sollte man dennoch die Kirche im Dorf lassen und den ganzen Spaß nicht übertreiben. Denn eines können euch diese Fitnessuhren definitiv nicht mitteilen und das ist euer Muskelgefühl. Die Daten mögen zwar schick aussehen, ABER wenn ihr euren Muskel nicht spürt und am Ende des Trainings nicht ausgepowert genug seid, dann bringen euch diese Zahlen absolut gar nichts, außer vielleicht einen geringeren Kontostand, denn manche dieser Fitnessuhren können ganz schön teuer sein.
Lange Rede gar kein Sinn. Die zwei Fitnessuhren die ich hier miteinander vergleichen will sind zum einen die Fitbit Charge HR und die GARMIN FORERUNNER 235.
Fitbit Charge HR
Ich fange mal mit der Fitbit an. Klein, elegant, unauffällig und doch jede Menge Technik. So könnte man die Fitbit Charge HR in einem Satz am besten beschreiben. Man hat die Wahl zwischen zwei Größen und sieben unterschiedlichen Farben. Das Armband ist aus einem Kautschuck ähnlichen Material und liegt gut am Handgelenk an. Kein rutschen, kein wackeln, es sitzt weder zu fest noch zu locker. Die Fitbit bietet uns die folgenden Funktionen:
- Anrufer ID
- Herzfrequenzmessung über den Handgelenkspuls und vereinfachte Herzfrequenzzonen
- Tracken von Trainingseinheiten, Herzfrequenz, Strecke, verbrannte Kalorien, Etagen, aktive Minuten und Schritte
- automatische Schlaferkennung + Alarme (es gibt auch eine Weckfunktion via Vibration am Handgelenk)
- kabellose Synchronisierung und lange Akkulaufzeiten
Ich muss sagen, ich war zufrieden mit den Ergebnissen. Das nicht alle Daten so super genau waren, war mir klar. Vor allem die Pulsmessung sollte man nicht immer so genau nehmen, da sind Schwankungen durchaus normal. Verbindet man die Fitbit via Bluetooth mit seiner Fitbit-App hat man seine Werte schön in einzelnen Statistiken zusammengefasst. Was mich mit am meisten beeindruckt hatte, war wie mein Schlaf analysiert wurde. Es wird genau angezeigt, wie lange man geschlafen hat, wie lange man unruhig oder wach war und wie lange man wirklich im Tiefschlaf war. Sehr gut.
Wie weiter oben schon erwähnt, kann die App auch mit MyFitnessPal verknüpft werden und die verbrannten Kalorien können mit in die Tagesbilanz einfließen.
GARMIN FORERUNNER 235
Nun aber zum Modell von Garmin. Der Grund für die Anschaffung war für mich, dass ich meine Läufe immer mit Runtastic getrackt habe. Es fiel mir jedoch auf, dass die gelaufenen Geschwindigkeiten recht klein waren, wenn ich vergleiche wie es sich angefühlt hat, auf dem Laufband mit 11 km/h zu laufen und dann werden mir gerade mal so 10 km/h manchmal auch 9km/h angezeigt. Das fand ich schon merkwürdig. Außerdem hatte ich das Problem, dass ich, trotz immer gleichen Starpunktes immer an einem anderen Punkt mit dem Lauf fertig war bzw. die vollen Kilometer bei jedem Lauf woanders angezeigt wurden. Die Laufstrecke war jedoch immer dieselbe. Naja wie dem auch sei, hab ich mich dann dazu entschlossen die Forerunner 235 von Garmin zu kaufen. Diese Fitnessuhr ist natürlich teurer als die Fitbit. Also wer nicht so viel Geld ausgeben will, für den ist die Fitbit das durchaus das kostengünstigere Modell.
Mir persönlich gefällt sie besser als die Uhr von Fitbit. Zur Auswahl stehen 6 verschiedene Farben. Eine Größenauswahl gibt es hier nicht, da das Armband genug Einstellungen zulässt. Die Garmin Forerunner 235 bringt folgende Funktionen mit:
- Tracken zurückgelegten Schritte und Kalorien
- Smartphone Konnektivität für Benachrichtigungen, Live Tracking und Daten-Upload an Garmin Connect
- Herzfrequenz-Messung am Handgelenk
- Musiksteuerung und Audio Ansagen der Rundenzeit über Smartphone
- Farbige grafische Darstellung der Herzfrequenz-Zone und Schläge pro Minute in Echtzeit
- Schlafaufzeichnung + Analyse
Für Läufer eigentlich die ideale Uhr. Man kann sich einstellen, was man alles zu sehen bekommen möchte. Während der Aktivität stehen drei Statistikfelder zur Ansicht bereit, in denen man sich einstellen kann ob man zum Beispiel den Pace, die Geschwindigkeit, die verstrichene Zeit, die Herzfrequenz, die Rundenzeit oder den Rundenpace und noch etliche weitere Angaben sehen möchte. Des weiteren gibt es ein Feld für die Herzfrequenzzonen. Das eignet hervorragend für jemanden, der beispielsweise abnehmen möchte und dazu im richten Herzfrequenzbereich unterwegs sein möchte. Ist eine Aktivität beendet und die Fitnessuhr wurde mit der passenden App synchronisiert, kann man sich in der App noch weitere Statistiken ansehen, so zum Beispiel die Schrittfrequenz.
Der große Vorteil dieser Fitness Uhr ist das eingebaute GPS, dass heißt das Smartphone kann getrost zu Hause bleiben, wo es nicht runterfallen kann wie beim Laufen und man kann trotzdem die komplette gelaufene Strecke auf der App nachvollziehen und analysieren hinsichtlich Geschwindigkeit, Pace usw. für die jeweiligen Streckenabschnitte. Das GPS habe ich persönlich auch als sehr genau empfunden. Anders als bei Runtastic, wie oben schon erwähnt, wurden die vollen Kilometer immer an der gleichen Stelle angezeigt und auch die Geschwindigkeiten entsprachen der Realität. Was mir noch besonders gut gefallen hat, ist die Möglichkeit sich über den Garmin Connect Shop kostenlos verschiedene Uhr-Interfaces herunterladen zu können. Diese können je nach Wahl mit etlichen Zusatzinformationen ausgestattet werden, wie z.B. die Zeiten für den Sonnenaufgang bzw. Sonnenuntergang.
Fazit mit Vergleich
Wer nicht zu sehr in die Tiefe gehen möchte und wem die normalen Funktionen wie Kalorien, Schritte, Etagen, Herzfrequenz und zurückgelegte Strecke ausreichen, für den sollte die kostengünstigere Fitbit Charge HR durchaus ausreichend sein. Wer allerdings in seinen Analysen etwas tiefer gehen will, der sollte durchaus etwas mehr Geld einplanen und sich für die GARMIN FORERUNNER 235 entscheiden. Ich persönlich, habe meine Entscheidung für beide Fitnessuhren nicht bereut, bin jedoch mit der FORERUNNER 235 von GARMIN deutlich zufriedener. Wem welche Fitnessuhr mehr zusagt, muss am Ende jedoch jeder für sich selbst herausfinden.
Unsere Empfehlungen und weitere Alternativen
➤ Fitbit Wristband CHARGE HR, Black, S, FB405BKS-EU
➤ Garmin Forerunner 235 – GPS-Laufuhr mit Herzfrequenzmessung am Handgelenk
Die Fitness Uhren von Garmin und Fitbit sind wohl mit die bekanntesten, die es derzeit auf dem Markt gibt. Wir haben uns mal umgesehen und durchaus auch kostengünstige Alternativen gefunden, die es vom technischen Umfang sehr wohl mit den bekannten Marken aufnehmen können.