Im Bodybuilding wird oft davon gesprochen, dass die Ernährung zu etwa 50% (oder noch mehr) den Erfolg ausmacht. Insbesondere Wettkampf-Athleten achten penibel auf ihre Nahrung und ernähren sich oftmals nach festen Ernährungsplänen. Im Kraftdreikampf ist dies weniger verbreitet, doch mir wird niemand widersprechen, dass die Ernährung hier völlig unbedeutend ist. Zwar ist es hier nicht der Fall, dass es beim Wettkampf auf das Äußere ankommt und daher aus diesem Grund diätet wird, doch auch hier ist es unabdingbar dem Körper alle erforderlichen Nährstoffe für die Regeneration zwischen den Trainingseinheiten zu liefern.
Ich möchte hier jetzt nicht auf eine sportgerechte Ernährung eingehen, da sich dieses Thema zu Genüge in anderen Artikeln widerspiegelt, aber natürlich spielen auch im Kraftdreikampf ein höherer Eiweißanteil und ausreichende Mineralien und Vitamine eine wichtige Rolle. Als Energiequellen stehen bekannterweise Kohlenhydrate und Fette zur Auswahl.
Der folgende Erfahrungsbericht soll einen Einblick in meine Beobachtungen und die Praxis mit der Ernährung nach Dr. Feil im Kraftdreikampf geben.
Wie gestaltet sich die Ernährung nach Dr. Feil?
Viele Kraftdreikämpfer ernähren sich recht kohlenhydratreich, um dem Körper genug Energie für das Krafttraining (und generell) zu liefern. Ich habe mich selbst auch lange recht kohlenhydratreich ernährt, dafür eher bei den Fetten gespart. Durch andere Athleten wurde ich vor einiger Zeit auf die „Dr. Feil-Pyramide“ aufmerksam gemacht. Es handelt sich hierbei um eine Ernährungsweise, in der die verschiedenen Nahrungsmittel in einer Pyramide von unten nach oben aufgelistet werden, von den untenstehenden Lebensmitteln, die man mehrmals täglich essen sollte, bis zu den Lebensmitteln oben, die man äußerst selten konsumieren sollte. Zu der Ernährungsweise gibt es ein Buch, man findet jedoch auch viele Informationen (insbesondere die angesprochene Pyramide) kostenfrei im Internet.
Grob zusammengefasst soll man sich der Pyramide nach zum Großteil von vielen regionalen Produkten aus dem Bereich Gemüse, Obst, Eiern, Bio-Fleisch, Fisch, dunkler Schokolade und Nüssen ernähren. Auch Milchprodukte und gewisse Kohlenhydratquellen wie Haferflocken und Reis sind nicht völlig verpöhnt. Insgesamt deklariert sich die Ernährung nach Dr. Feil als besonders entzündungshemmend, da sie viele entzündungshemmende Nährstoffe wie Omega 3-Fette und Kakao als Grundnahrungsmittel vorsieht und schädlichere Nahrungsmittel wie Getreide und Omega 6-Fette in die oberen Bereiche der Pyramide verbannt.
Es erscheint so, dass eine Ernährung nach Dr. Feil den Fettanteil der Ernährung erhöht, während die Kohlenhydrate eine eher geringere Rolle spielen.
Ich habe mich die letzten Monate versucht so gut wie möglich an die Pyramide zu halten. Meine Ernährung sah oft so aus, dass ich zum Frühstück Eier, griechischen Joghurt mit Obst und teilweise eine kleine Portion Haferflocken konsumiert habe. Mittags dann Fleisch oder Fisch mit Gemüse oder Salat, wenn das Training am Vormittag war dann hier auch Kohlenhydrate in Form von Reis oder Süßkartoffeln/Kartoffeln (ganz selten Nudeln). Zwischensnacks sind (dunkle) Schokolade, Nüsse, Obst, am Abend dann ähnliche Nahrung wie Mittags und vor dem Schlafengehen noch Magerquark mit Nüssen oder Käse mit Nüssen. Natürlich gibt es auch weniger saubere Mahlzeiten oder Snacks wie Eis oder Kuchen. Dies ist nach der Pyramide auch nicht gänzlich verboten, es sollte lediglich selten zu sich genommen werden, da es sich um Nahrungsmittel aus dem oberen Bereich der Pyramide handelt.
Der Verdauung zuträglich und weniger Heißhunger
Meiner Erfahrung nach hat man durch diese Sporternährung wenig Probleme mit dem Blutzuckerspiegel. Man hat weniger Heißhunger und seltener Verlangen nach Süßem oder anderem Fastfood, da man durch die fettreiche Ernährung länger und konstanter satt ist. Außerdem war ich in dieser Zeit (bis auf eine kleine Magenverstimmung durch offenbar schlechten Fisch) auch nicht mehr krank! Während des Trainings fühle ich mich fitter und habe das Gefühl, dass mein Körper weniger mit Verdauungsvorgängen beschäftigt ist als früher bei einer kohlenhydratreichen Ernährung. Bei einem Training am Nachmittag hat es sich für mich beispielsweise bewährt, zur Mittagszeit Salat mit Olivenöl und Kräutern mit Fleisch oder Fisch zu essen, das Ganze abgerundet mit dunkler Schokolade.
Fazit
Ich denke, dass die Ernährung etwas sehr individuelles ist und andere Athleten auch andere Ansichten haben, mir ging es in diesem Artikel lediglich darum, von meinen persönlichen Erfahrungen zu berichten. Ich mache auch keine explizite Werbung für die Ernährung nach Dr. Feil, bin aber persönlich von dieser Ernährungsweise angetan und werde sie weiter verfolgen. Das dazu passende Buch gibt es hier: