In diesem Artikel will ich auf die Begriffe SPP, GPP und Work Capacity eingehen, über die man beim Lesen im Netz immer wieder stolpert. In nachfolgenden Artikeln möchte ich dann GPP und Work Capacity im Detail behandeln. Was bedeuten sie und welche Rolle nehmen sie im Krafttraining ein?

SPP – Specific Physical Preparedness

SPP umfasst Übungen, die speziell für Disziplinen einer Sportart zugeschnitten sind. Wir bereiten unseren Körper auf einen bestimmten Sport vor. Dabei lautet die Devise: Wer besser sprinten will, der sprintet. Wer besser boxen will, der boxt. Alles andere ist – zumindest kurzfristig betrachtet – ja erst einmal Zeitverschwendung, es sei denn die Übung trägt direkt zu einer Verbesserung bei.

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Kraftdreikampf/Powerlifting:

Kickboxen:

  • Boxkampf als Wettkampf
  • Sparring, Partnerübungen, Boxsack und Pratzen
  • Seilspringen gezielt für die Fußarbeit, Dehnen für Tritte

Bodybuilding:

  • Alle Übungen, die man mit einem Wdh-Schema ausführt, das auf Hypertrophie zielt

GPP – General Physical Preparedness

GPP ist zunächst eigentlich alles, was keine Wettkampfdisziplin oder SPP ist, also nicht direkt zur Verbesserung der jeweiligen Disziplinen dient. Dabei soll der Begriff das allgemeine Fitnesslevel eines Sportlers bezeichnen, ohne sich dabei auf eine Bewegungsart oder ein Energiesystem zu beschränken. Ziel ist es ein möglichst breites Fundament an Fitness aufzubauen, um möglichst diverse, sportartspezifische und unspezifische Anforderungen zu bewältigen und sich in verschiedene Richtungen entwickeln zu können. Das heißt es geht darum grundlegende Fertigkeiten im Bereich Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit auszubauen und die Aspekte, die man bei seiner eigenen Sportart vernachlässigt etwas mehr zu fördern. Ebenso dienen GPP-Einheiten der aktiven Regeneration und dem Schwachstellen Training, etwa der Griffkraft oder der Balance. Ein wichtiger Aspekt des GPP-Trainings ist auch die Erhöhung der Work Capacity.

Work Capacity – Arbeitskapazität

Je besser ich im Boxen sein will, desto mehr und härter muss ich Boxen üben. Beim Bodybuilding geht es irgendwann von einem Ganzkörperplan in ein 2er-Split und dann in einen 3er-Split. Durch eine verbesserte Arbeitskapazität ist es uns möglich, mehr und intensiveres Training zu ertragen und sich besser zwischen den Workouts zu regenerieren. Im Sinne des GPP wollen wir uns dabei nicht an ein bestimmtes Trainingssystem gewöhnen, sondern wechseln die Übungen und/oder Wiederholungszahlen ständig. So wird das Training auch nicht langweilig.

Die Arbeitskapazität zu erhöhen heißt aber, den Körper so zu trainieren, dass er mehr Training verkraftet. Also muss zusätzlich zum regulären Plan noch mehr Arbeit investiert werden:

  • Supersätze mit antagonistischer Übung oder Prehab durchführen
  • Das Volumen erhöhen
  • Finisher am Ende einbauen: Beispielsweise Mini-Zirkel
  • Spezielle Work Capacity-Trainingseinheiten
  • Mehr Bewegung im Alltag: Fahrrad statt Auto, Treppe statt Aufzug
  • Öfter trainieren: Vier Tage anstelle von drei

Fazit

GPP-Training hilft dabei eine allgemeine Fitness zu erreichen, wie es mit SPP für eine einzige Sportart nur selten geht. Dabei werden weniger beachtete Aspekte von Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit verbessert. Je besser die Fitness, desto besser ist man neuen Aufgaben gewachsen. Je höher die Arbeitskapazität, desto härter kann man trainieren und sich danach schneller erholen. Im kommenden Artikel möchte ich Work Capacity und die praktische Umsetzung des Trainings genauer betrachten.